Verliert Deutschland 30 Millionen Menschen?

24.01.2016 15:49

Es gibt etliche Organisationen und Stiftungen weltweit, die angesichts der instabilen weltwirtschaftlichen und weltpolitischen Lage ihre eigenen Prognosen zur Entwicklung der Weltbevölkerung und der wirtschaftlichen Eckdaten einzelner Länder erstellen und veröffentlichen. Eines davon ist das renommierte amerikanische Deagel - Institut. Dieses veröffentlichte seine Berechnungen auf der offiziellen Website www.deagel.com/country/forecast.aspx. Die aktuellen Erwartungen sind allerdings alles andere als ein Grund zum Aufatmen.

Die vom Deagel - Institut prognostizierten Zahlen haben bereits 2015 im Internet für eine Reihe von Spekulationen und Fragen gesorgt, so dass Deagel sich genötigt sah, eine überarbeitet Version seiner Vorausberechnungen samt einem erklärenden Statement zur verwendeten Datengrundlage zu veröffentlichen.

30 Millionen Bevölkerungsrückgang in Europa?

Besonders der dramatische Rückgang der Bevölkerungszahlen in den einzelnen Ländern lässt aufhorchen: auf Europa kommt demnach in den nächsten 10 Jahren ein Bevölkerungsrückgang von knapp 80 Prozent zu - was ca. 320 Millionen Menschen bedeuten würde. Allein in Deutschland soll laut Deagel die Bevölkerung bis 2025 von heute ca. 82 Millionen auf nur noch 48 Millionen zurückgehen. Ähnlich dramatisch sieht die Deagel-Prognose für andere europäische Länder aus, denn Spanien soll demnach von 47 Millionen auf 25 Millionen und Frankreich von 66 Millionen auf 43 Millionen Einwohner schrumpfen.

Auschnitt aus der aktuellen Deagle - Prognose

Außerhalb Europas erwartet das Institut allerdings auch keinen deutlichen Bevölkerungszuwachs. Die USA sollen sogar von gut 319 Millionen auf dramatische 65 Millionen Einwohner zusammenfallen. Demzufolge kann eine riesige Migrationswelle aus Europa heraus in Richtung Amerika nicht die Ursache für den erwarteten Rückgang im europäischen Kernland sein. Auch bleibt es völlig nebulös, warum ein derartig hoher Bevölkerungsrückgang in Europa trotz der momentanen Zuwanderungszahlen eintreten sollte.

Unklare Datengrundlage

Überhaupt bleibt bei Deagel die Datengrundlage der Prognosen relativ im Unklaren. Im aktuellen Statement verkündet man lediglich, dass weder eine Pandemie noch ein Atomkrieg in die Berechnungen mit eingeflossen sei. Grundsätzlich verwende man nur offizielle Daten, wie sie bei UN, CIA, IWF, und anderen Organisationen einsehbar wären. Zusätzlich bediene man sich in ergänzender Weise diverser "Schattenquellen".

Gigantische Weltwirtschaftskrise

Trotz der unklaren Datenlage lässt sich dem offiziellen Statement dennoch recht deutlich entnehmen, dass Deagel für das nächste Jahrzehnt ein enormes Krisen- und Kriegspotenzial mit einem zu erwartenden Zusammenbruch der Weltwirtschaft und des Finanzsystems sieht. Erfahrungsgemäß kann dies zu einer enormen Steigerung der Suizidrate unter sozial Schwachen, Alten und Kranken führen. Allein damit lässt sich ein derartig drastischer Bevölkerungsrückgang jedoch nicht erklären.

Ebenso unklar und beunruhigend wie die Prognose selbst sind dann auch die Worte, die das Institut zum Ende seines offiziellen Statements an den Leser richtet:

“Es tut uns leid, dass wir viele von Ihnen mit unserer Prognose enttäuschen. Seit dem Beginn der Krise vor der Krise im Jahr 2007 wird es jedes Jahr immer schlimmer. Es wurde bereits gesagt, dass diese Webseite Non-Profit ist. Sie wurde in der Freizeit aufgebaut und wir bieten unsere Information und Dienstleistung so wie sie ist ohne weitere Erklärungen und/oder Garantien an."

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